Seit der Erfindung des Flugzeugs sind Schiffsreisen keine Notwendigkeit mehr, sondern dienen oft auch mehr zur Entspannung als dem eigentlichen Reiseziel ein Land zu erreichen. Von den frühen Tagen bis hin zur heutigen Zeit war die Schifffahrt vor allem in den letzten 200 Jahren dem stetigen Wandel unterzogen. Der Schifffahrtstourismus beschränkt sich heute größtenteils auf Kreuzfahrten, die einer Luxushotelreise gleichkommen. Des Weiteren gibt es noch die Möglichkeit Flüsse oder Seen zu befahren. Die über Jahrhunderte übliche Art der Schifffahrt mit dem Segelschiff bleibt für einige Abenteuerlustige oder der Sportschifffahrt erhalten. Gleichgültig welche Schiffsreise man anstrebt, sollte man sich als Schifffahrtsneuling informieren und somit eventuell auftretenden Schwierigkeiten von vorne herein aus dem Weg gehen.
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Was für eine Schiffs- oder Fährreise spricht
Für eine Reise mit dem Schiff spricht, dass Sie nicht räumlich so stark gebunden sind wie im Flugzeug. Sie können sich frei bewegen und haben Kontakt zur Natur. Des Weiteren haben Sie keine Begrenzung in Sachen Gepäck und wenn Sie mit einem Auto auf einer Fähre unterwegs sind, können Sie Ihr es bequem im Auto transportieren und auch Haustiere ohne Probleme mit in den Urlaub nehmen. Zusätzlich besteht natürlich kein Handyverbot, stellt sich allerdings die Frage, ob man ausreichend Empfang zum Telefonieren hat.
Gesundheitliche Versorgung
Größere Kreuzfahrschiffe haben in der Regel eine medizinische Versorgung an Bord. In den meisten Fällen ist dies eine Arztpraxis bis hin zu einem Schiffskrankenhaus. Sollten Sie in ärztlicher Behandlung sein, bevor Sie auf ein solches Schiff kommen, ist es von Vorteil den Schiffsarzt von Ihrer Situation zu informieren und dafür zu sorgen, dass die benötigten Medikamente zu Genüge vorhanden sind.
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Außerdem sollten Sie Ihren Hausarzt im Vorfeld einer solche Reise davon in Kenntnis setzen, denn in manchen Krankheitssituationen ist eine Schiffsreise ein Risiko, dass Sie vermeiden sollten. Im Falle einer Erkrankung auf dem Schiff wird Ihnen der Arzt in Sprechstunden zur Verfügung stehen und sich um kleinere und auch größere Probleme kümmern können soweit ihm das an Bord gelingt. In Notfällen werden Sie am nächsten Hafen abgesetzt. Bei Flussreisen oder Tagestouren dürfen Sie nicht damit rechnen, dass ein Arzt an Bord ist, jedoch sollte hierbei der nächste Hafen auch nicht in all zu weiter Ferne sein. |
Wie sieht es bei einer Erkrankung mit der finanziellen Situation aus?
Diese Frage stellt man sich meist erst wenn es soweit ist. Kümmern Sie sich frühzeitig um eine Reisekrankenversicherung bzw. eine Auslandskrankenversicherung, damit wären Sie auf der sicheren Seite. Auf einigen Schiffen gehört die ärztliche Behandlung auch zum Fahrpreis dazu, dies wird sich jedoch sicherlich nur auf die Behandlung an Bord beschränken.
Schwangerschaft während der Schiffsreise?
Frauen mit Risikoschwangerschaften ist grundsätzlich davon abzuraten auf eine Kreuzfahrt zu gehen. Kleinere Schiffsreise sind natürlich auf Ihre eigene Verantwortung hin machbar, jedoch sollten Sie stets in Betracht ziehen, dass solch ein Schiff nicht in den meisten Situationen in wenigen Minuten anlegen kann. Grundsätzlich werden Frauen die sich in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft befinden von einer Kreuzfahrt oder größeren Schifffahrt abgeraten, selbst wenn ein Arzt an Bord ist. Natürlich könnte dieser auch ein Kind zur Welt bringen, jedoch bei Komplikationen wäre dies nicht vertretbar.
Seekrank
Seekrankheit tritt meist dann ein, wenn für das menschliche Gleichgewichtsystem ungewohnte Bewegungen über eine längere Zeit durchgeführt werden, wie z.B. der Wellengang der das Schiff zum Schwanken bringt. Nicht jeder Mensch ist gleich anfällig für eine Seekrankheit. Ein kleiner Teil der Menschen ist gegen auftretende Seekrankheit völlig immun, ein Großteil bekommt sie in mittlerer Stärke und der restliche Teil sollte sich wirklich überlegen ein Schiff zu betreten. Ganz so einfach ist dies leider nicht, da man im Vorhinein ja leider nicht weiß zu welcher Risikogruppe man gehört. Die heutigen Kreuzfahrtschiffe besitzen Stabilisatoren die ein starkes Schwanken unterbinden sollen.
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Bei heftigem Seegang wird man jedoch auch auf einem großen Kreuzfahrtschiff den Wellengang merken und sollten Sie nicht zur Gruppe Menschen gehören, die Seekrank unempfindlich sind, so wird sich das wie folgt äußern. In leichten Fällen zeigen sich Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und allgemeine Trägheit. Bei mittleren Fällen kommt noch Übelkeit und erbrechen hinzu. Bei einer schweren Erkrankung fühlt man sich todkrank, kann nichts mehr im Magen behalten, hat eine komplette Abneigung gegenüber jeglicher Art von Nahrung, Schwindelgefühl und leidet unter vollkommener Antriebslosigkeit. |
Das hört sich natürlich jetzt alles schlimm an; jetzt überlegt sich der ein oder andere seine Kreuzfahrt schon abzusagen. Wir können Sie beruhigen, denn man kann auch im Vorhinein schon etwas dagegen tun. Zum Einen ist der Arzt, der auf solch einem Schiff ist unter Garantie eine Koryphäe in Sachen Seekrankheit, da er dies nicht zum ersten Mal mitbekommt. Dieser wird Ihnen Tabletten, Pflaster oder Spritzen geben können. Die beste Lösung ist es frühzeitig zu reagieren. Halten Sie sich möglichst in der Mitte des Schiffes auf und bleiben Sie an der frischen Luft. Vermeiden Sie einen leeren Magen oder zu viel zu essen. Bleiben Sie im oberen Bereich des Schiffes und lenken Sie sich ab. Vorbeugend können sie auch Pflaster gegen Seekrankheit nutzen, diese sind in Deutschland allerdings verschreibungspflichtig. In der Regel verschwindet die Seekrankheit innerhalb weniger Tage bei Behandlung mit Tabletten oder wenn Sie wieder festen Boden unter den Füßen haben. Sollten sie bereits wissen, dass Sie Seekrankheitsgefährdet sind, so empfehlen wir falls möglich eine Kabine in der Schiffsmitte.
Wichtiges im Vorhinein
Sie sollten sich wie natürlich bei allen Reisen darum kümmern alle wichtigen Dokumente dabei zu haben und insbesondere sollten diese noch lange genug gültig sein. Hierzu gehören: Ausweispapiere, Reisepass, Visum. Da jeder Mitreisende selbst auf die Einreisebestimmungen achten muss, sollten Sie diese für das entsprechende Land genauer in Augenschein nehmen. Prüfen Sie alle Unterlagen, die Sie erhalten haben auf Richtigkeit. Hier können wir die Urlaubs-Checklisten auch gerne noch einmal empfehlen.
Ein-/ Auschecken & Gepäck
Fliegen Sie jedoch zur Einschiffung oder von der Ausschiffung mit einem Flugzeug aus bzw. in die Heimat, so unterliegt ihr Gepäck natürlich den Richtlinien der Fluggesellschaft und deren Gewichtslimit. Tiere die Im Fliegen eher kompliziert mitgeführt werden können, haben es hierbei auch nicht schwer und können mit in den Urlaub genommen werden.
Einschiffung:
Die Einschiffung bei Kreuzfahrtschiffen ist ähnlich wie das Einchecken beim Flugzeug. Es dauert eine Weile, daher sollte man frühzeitig mit dem beschrifteten Gepäck vor Ort sein. Das Gepäck wird normalerweise erst zusammengeführt und dann zur Zollabfertigung geschickt. Nach einigen Stunden bekommen Sie Ihr Gepäck auf Ihre Kabine gebracht. Ihr Handgepäck können Sie natürlich sofort mit auf das Schiff nehmen.Das Einschiffen selbst dauert bisweilen etwas länger. Oft findet man eine Schlange vor, da jeder Passagier am Check-in Schalter erst Ticket und Reisepass vorzeigen muss und anschließend vom Zoll kontrolliert wird. Anschließend wird jeder Gast fotografiert und bekommt seine eigene Boardkarte. Nun ist man auf dem Schiff und kann zu seiner Kabine. Bei Fragen können Sie sich an die überall stehenden Crewmitglieder wenden.
Ausschiffung:
Grundsätzlich werden Sie natürlich an Board auch noch einmal genau informiert wie die Ausschiffung verläuft, da diese bei jedem Schiff variiert. Bis 24 Uhr vor dem letzten Tag der Reise muss das Gepäck meist fertig zur Abholung sein und vor der Tür stehen. Einen Teil der farbigen Anhängemarken sollten Sie behalten, da Sie diese eventuell beim Abholen des Gepäcks vorzeigen müssen. Am Hafen angekommen, werden Sie nach ihren Gepäckfarben sortiert und in das Hafenterminal aufgerufen, wo Sie Ihren Koffer entgegennehmen können.
Bezahlung auf den Schiffen / Trinkgelder
Die Bezahlung der Bordkarte (Persönlicher Ausweis auf dem Schiff) kann mit Bargeld, Reiseschecks oder Kreditkarte erfolgen. Meist geschieht dies auf Kreuzfahrten am Morgen des letzten Tages. Sie können auch ihre Kreditkarte am ersten Tag der Reise Registrieren lassen und damit automatisch zahlen. Es empfiehlt sich allerdings die Rechnung frühzeitig zu kontrollieren.
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Die Regelung der Trinkgelder ist unterschiedlich. Oftmals werden pro Tag und Person Beträge in Höhe von 3 – 12 Euro berechnet. Auf den Getränken sind oftmals noch einmal feste Trinkgeldpreise beaufschlagt. Man kann natürlich allen Bediensteten auch für eine besondere Behandlung noch einmal extra Trinkgeld geben. Hierbei sollten Sie wie auch in jedem Urlaub darauf achten nicht nur gegen Ende das Trinkgeld zu geben, sondern es ein wenig zu verteilen. Natürlich ist die Höhe des Trinkgeldes Ermessenssache, pauschal gilt die Regel etwa 10% des Rechnungspreises. |
Möglichkeiten an Bord
Sollten Sie auf einem größeren Kreuzfahrtschiff sein, so kann man eigentlich behaupten, dass dort fast alles möglich ist, wie auch in einem Cluburlaub. Sie können sich dem Animationsprogramm anschließen oder auch einfach in der Sonne baden. Was Sie sich nicht entgegen lassen sollten, sind die Sonnenunter- bzw. Sonnenaufgänge, die auf dem Meer besonders schön sind. Der Sport kommt ebenfalls nicht zu kurz und kann meist im Bord eigenen Fitnesscenter oder an Deck direkt ausgeübt werden. Aufgrund des umfangreichen Essenangebotes kann ein wenig Training nicht schaden.
Sollten Sie keine Kreuzfahrt machen, sondern befinden sich auf einer Fähre oder Tagestouren, so wird dort ebenfalls Essen und kleinere Unterhaltungen angeboten. Bei manchen Bootsausflügen besteht die Möglichkeit zu Angeln oder zu Schnorcheln.
Auf Kreuzfahren bieten sich am Abend Möglichkeiten wie Theater, Musikprogramm, Casino, Diskothek oder spezielle Events an.